Meine Lieben,
ich habe es gestern natürlich nciht geschafft, noch über die UNi zu schreiben. Tatsächlich war ich die letzten beiden Tage ca gar nicht daheim. UNi, Sprachkurs, SOnne genießen, Bierchen genießen, tanzen, Shisha rauchen... Ihr seht, es gibt viel zu tun ;)
Meine Tasche ist so gut wie gepackt. Ich fahre gleich zur UNi (Derma hat gestern angefangen) und danach gehts zum Sprachkurs. Dann gehen wir mit den Leuten vom Sprachkurs türkische Meze (Vorspeisen) essen und trinken traditionell dazu Raki. Von dort aus mache ich mich direkt auf den Weg zu meinem Shuttle-Bus.
Dann habe ich eine lange Nacht vor mir: 9 std. Fahrt bis nach Izmir!! Dort sehe ich dann hoffentlich endlich meinen Gereon wieder und wir können gemeinsam die Sonne genießen!
Montagnacht gehts dann mit dem Flieger zurück nach Istanbul, sodass ich mit Schlafmangel und neuen Bildern und Erlebnissen am Dienstag wieder in der UNi sitzen kann!
Deshalb vielleicht kurze Sendepause über das Wochenende von mir!
Habe viel zu erzählen. Das folgt alles nächste Woche.
Ich wünsche euch ein entspanntes Wochenende,
auf bald,
eure Maggie
Erster Eindruck Altstadt
Freitag, 21. März 2014
Dienstag, 18. März 2014
Picknick auf dem Dach
Ein sonniger Tag! Türkisch Hausaufgaben in der Sonne machen, in Forensic medicine nur eine Stunde Altfragen besprechen und einen Bus nach Izmir buchen. Alles sonnig.
Habe heute morgen von Tayfun gehört, dass ich bei ihm unterkommen kann fürs Wochenende in Izmir. Warum Izmir? Natürlich um Gereon zu besuchen! Er macht dort seinen Sprachkurs. Diese Möglichkeit lasse ich mir nicht entgehen und werde mich Freitag Nachts in einen Reisebus setzen und gefühlte tausend Stunden später bei ihm ankommen! Freude! Ein Rückflug für Montagabend ist auch schon gebucht, sodass mein Wochenendtrip quasi losgehen kann! Woupwoup!
Ansonsten haben wir beim Sprachkurs den Akkusativ gelernt (ich hatte die ganze Grammatik zwar schon in Deutschland, aber die Wiederholung tut echt gut. Und wir sprechen relativ viel im Kurs. Auch Güzel!)
Danach sind Caro und ich mit den Taschen voller Leckerein zu Ava nach Cihangir gezogen. Die Gute hat eine Dachterrasse! UNd ja, mit absolut umwerfenden Blick!
Bei diesem Ausblick haben wir den Sonnenuntergang und den Ausblick und unsere Leckereien genossen. Ein sehr schöner Abend. Ich habe mich irgendwann auf den WEg gemacht, nicht nur wegen der Kälte, sondern auch, weil morgen mein Rechtsmedizin-Exam ansteht.
Wollte lernen. Habe aber lieber den Flug gebucht und schreibe euch jetzt von diesem schönen Tag!
Morgen bin ich denk ich unterwegs. Exam, Sprachkurs, kurzer Heimatzwischenstop und dann Bier. Weiß nicht, ob ich es schaffe zu schreiben. Mag noch so gerne von der Uni und meinem Kurs gesamt berichten! Aber das wird dann vielleicht auf Donnerstag verschoben...
Hoffentlich geht es euch allen gut! Ich freue mich, dass ihr so fleißig meinen Blog lest!
Auf bald,
eure Maggie
Moschee&Wahlwerbung.Weg zur Uni |
Habe heute morgen von Tayfun gehört, dass ich bei ihm unterkommen kann fürs Wochenende in Izmir. Warum Izmir? Natürlich um Gereon zu besuchen! Er macht dort seinen Sprachkurs. Diese Möglichkeit lasse ich mir nicht entgehen und werde mich Freitag Nachts in einen Reisebus setzen und gefühlte tausend Stunden später bei ihm ankommen! Freude! Ein Rückflug für Montagabend ist auch schon gebucht, sodass mein Wochenendtrip quasi losgehen kann! Woupwoup!
Ansonsten haben wir beim Sprachkurs den Akkusativ gelernt (ich hatte die ganze Grammatik zwar schon in Deutschland, aber die Wiederholung tut echt gut. Und wir sprechen relativ viel im Kurs. Auch Güzel!)
Bei diesem Ausblick haben wir den Sonnenuntergang und den Ausblick und unsere Leckereien genossen. Ein sehr schöner Abend. Ich habe mich irgendwann auf den WEg gemacht, nicht nur wegen der Kälte, sondern auch, weil morgen mein Rechtsmedizin-Exam ansteht.
Wollte lernen. Habe aber lieber den Flug gebucht und schreibe euch jetzt von diesem schönen Tag!
Morgen bin ich denk ich unterwegs. Exam, Sprachkurs, kurzer Heimatzwischenstop und dann Bier. Weiß nicht, ob ich es schaffe zu schreiben. Mag noch so gerne von der Uni und meinem Kurs gesamt berichten! Aber das wird dann vielleicht auf Donnerstag verschoben...
Hoffentlich geht es euch allen gut! Ich freue mich, dass ihr so fleißig meinen Blog lest!
Auf bald,
eure Maggie
Picknick mit Ava und Caro |
Montag, 17. März 2014
Mein Tag.
Heut früh hatte ich einen geht so berauschenden Start in den Tag. Die Dusche war besetzt, meine selbstgemachten Frühstücks-Gözleme fielen bisschen auseinander, weil der Yufka-Teig so brüchig war und die Forensic-medicine-Altfragen waren noch unbeantwortet. Meine Laune besserte sich, als ich das Haus verließ und Sonne erblickte.
Um 12 Uhr sollte es ein social-programm-turkish-food-party-irgendwas geben von meiner Klasse. Ich war eingeladen. Da Rechtsmedizin mein erster Kurs ist und ich diesen getrennt von den türkischen Studenten habe, kannte ich bisher noch niemanden aus der Klasse und war sehr gespannt, auf Essen und Leute.
Es gab selbstgemachtes Börek und richtiges Çiğ köfte (also mit Fleisch). Außerdem Baklava, Kekse, diverse Kuchen, gefüllte Weinblätter und Paprika und Auberginen, irgendwas mit Bulgur, Kartoffel- und Nudelsalate und vieles mehr! Das meiste hat mir wirklich sehr gut geschmeckt! (Ich mache bald mal einen Eintrag nur über das Essen, ok? WEnn ich jetzt anfange davon zu schreiben, sitze ich wahrscheinlich morge noch hier :D Außerdem habe ich nicht einmal ansatzweise alles durchprobiert!!!)
Nicht nur die Studenten, sondern auch die Professoren und Ärzte waren dort.
Das witzigste war: die Musik, die diesen Mittagsschmaus begleitete war ganz und gar nicht türkisch: Modern Talking!!! Das hören die hier echt alle. Witzige Menschen!
Hasan Bey, ein Assistenzarzt, der für mich verantwortlich ist, hatte mir schon erzählt, dass bei dieser Party auch immer gesungen und getanzt würde: Und zwar von den Studenten, die zu spät zum Unterricht kamen. Irgendwann merkte ich, dass die Gespräche nun langsam auf dieses Thema kamen und sich alle davor drückten. Irgendwann kam einer der Studenten zu mir und fragte, ob ich singen könnte. Ich natürlich direkt verneint!!! Aber er hatte sich überlegt währenddessen lieber lauthals der Klasse, den Professoren und allen anderen Anwesenden zu verkünden, dass ich gerne ein Lied singen würde! Witzbold. Erst habe ich es noch abgestritten. Dann hab ich mir kurzer Hand überlegt, dass ich einfach schnell was Deutsches singe: Keiner dort wusste, wie es sich richtig und schön anhören musste und da sich sowieso sonst niemand von den anderen trauen würde, machte ich also den ersten Schritt! Ich entschied mich für "Viel Glück und viel Segen", da jemand aus der ABteilung Geburtstag hatte. Lautstarker Applaus beendete meinen nicht so glorreichen Auftritt. Danach allerdings begann ein weiteres Mädchen aus der Klasse zu singen: ein türkisches Lied. Eine sehr schöne Stimme. Im Refrain summten und sangen alle leise mit (außer mir natürlich. Ich hatte dieses Lied noch nie gehört!)
Ein Junge tanzte noch. Sonst traute sich leider niemand. 2 Professoren erzählten Geschichten über die Straßenhunde und alle lachten. Ich verstand immer nur "Hund" und "Katze" und zwischendurch mal den ein oder anderen Satz und lächelte nett vor mich hin. Irgendwann stellte sich jemand zu mir und versuchte mir die Witze zu übersetzen. sooooo witzig war es jetzt nicht gerade :D Aber nett von ihm!
Danach besprach ich mit Hasan Bey noch Altfragen und verabredete mich für morgen früh erneut. Mittwoch ist schon die Prüfung. Ich berichte euch danach mal gescheit von meiner Uni und meinem ersten Kurs!
Gegen 15 Uhr war ich dann wieder am Hafen und gönnte mir einen frisch gepressten Saft: Orange-Grapefruit-Granatapfel! Ein unschlagbarer Mix bei meinem Saftpresser des Vertrauens. Genuss.
Damit suchte ich mir den schönsten Sonnenplatz an der Seite der Fähre und genoss den Ausblick und die frische Luft. Zwischendurch warf ich Blicke in mein Vokabelheft, sodass mich nur die plötzlich sehr nervös werdende Frau neben mir aus den Gedanken reißen konnte: "Bak! Bak!" (und nein, das heißt nicht Back! Back!, sondern Schau! Schau!) Ich schaute auf: Delfine!!! 3 Stück, die ganz nah an unserem Boot entlang schwommen. Genial. Für Fotos waren sie leider zu schnell verschwunden und ich zu perplex und bewegungsarm in diesem Moment. Was eine gute Fährfahrt!
Ich trödelte durch Kadköy zurück und schlenderte durch die Läden. Ein entspannter Nachmittag.
Ich habe noch ein paar andere Fotos gefunden von Samstag aus Beşiktaş. Sonnenuntergänge sehen hier von Tag zu Tag und von Ort zu Ort komplett unterschiedlich aus.
Um 12 Uhr sollte es ein social-programm-turkish-food-party-irgendwas geben von meiner Klasse. Ich war eingeladen. Da Rechtsmedizin mein erster Kurs ist und ich diesen getrennt von den türkischen Studenten habe, kannte ich bisher noch niemanden aus der Klasse und war sehr gespannt, auf Essen und Leute.
Es gab selbstgemachtes Börek und richtiges Çiğ köfte (also mit Fleisch). Außerdem Baklava, Kekse, diverse Kuchen, gefüllte Weinblätter und Paprika und Auberginen, irgendwas mit Bulgur, Kartoffel- und Nudelsalate und vieles mehr! Das meiste hat mir wirklich sehr gut geschmeckt! (Ich mache bald mal einen Eintrag nur über das Essen, ok? WEnn ich jetzt anfange davon zu schreiben, sitze ich wahrscheinlich morge noch hier :D Außerdem habe ich nicht einmal ansatzweise alles durchprobiert!!!)
Nicht nur die Studenten, sondern auch die Professoren und Ärzte waren dort.
Das witzigste war: die Musik, die diesen Mittagsschmaus begleitete war ganz und gar nicht türkisch: Modern Talking!!! Das hören die hier echt alle. Witzige Menschen!
Hasan Bey, ein Assistenzarzt, der für mich verantwortlich ist, hatte mir schon erzählt, dass bei dieser Party auch immer gesungen und getanzt würde: Und zwar von den Studenten, die zu spät zum Unterricht kamen. Irgendwann merkte ich, dass die Gespräche nun langsam auf dieses Thema kamen und sich alle davor drückten. Irgendwann kam einer der Studenten zu mir und fragte, ob ich singen könnte. Ich natürlich direkt verneint!!! Aber er hatte sich überlegt währenddessen lieber lauthals der Klasse, den Professoren und allen anderen Anwesenden zu verkünden, dass ich gerne ein Lied singen würde! Witzbold. Erst habe ich es noch abgestritten. Dann hab ich mir kurzer Hand überlegt, dass ich einfach schnell was Deutsches singe: Keiner dort wusste, wie es sich richtig und schön anhören musste und da sich sowieso sonst niemand von den anderen trauen würde, machte ich also den ersten Schritt! Ich entschied mich für "Viel Glück und viel Segen", da jemand aus der ABteilung Geburtstag hatte. Lautstarker Applaus beendete meinen nicht so glorreichen Auftritt. Danach allerdings begann ein weiteres Mädchen aus der Klasse zu singen: ein türkisches Lied. Eine sehr schöne Stimme. Im Refrain summten und sangen alle leise mit (außer mir natürlich. Ich hatte dieses Lied noch nie gehört!)
Ein Junge tanzte noch. Sonst traute sich leider niemand. 2 Professoren erzählten Geschichten über die Straßenhunde und alle lachten. Ich verstand immer nur "Hund" und "Katze" und zwischendurch mal den ein oder anderen Satz und lächelte nett vor mich hin. Irgendwann stellte sich jemand zu mir und versuchte mir die Witze zu übersetzen. sooooo witzig war es jetzt nicht gerade :D Aber nett von ihm!
Danach besprach ich mit Hasan Bey noch Altfragen und verabredete mich für morgen früh erneut. Mittwoch ist schon die Prüfung. Ich berichte euch danach mal gescheit von meiner Uni und meinem ersten Kurs!
Simitstand in Karaköy. Yeni Moschee und Galatabrücke |
Damit suchte ich mir den schönsten Sonnenplatz an der Seite der Fähre und genoss den Ausblick und die frische Luft. Zwischendurch warf ich Blicke in mein Vokabelheft, sodass mich nur die plötzlich sehr nervös werdende Frau neben mir aus den Gedanken reißen konnte: "Bak! Bak!" (und nein, das heißt nicht Back! Back!, sondern Schau! Schau!) Ich schaute auf: Delfine!!! 3 Stück, die ganz nah an unserem Boot entlang schwommen. Genial. Für Fotos waren sie leider zu schnell verschwunden und ich zu perplex und bewegungsarm in diesem Moment. Was eine gute Fährfahrt!
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Ich trödelte durch Kadköy zurück und schlenderte durch die Läden. Ein entspannter Nachmittag.
Ich habe noch ein paar andere Fotos gefunden von Samstag aus Beşiktaş. Sonnenuntergänge sehen hier von Tag zu Tag und von Ort zu Ort komplett unterschiedlich aus.
Blick aus Bosporusbrücke |
Blick auf die Altstadt und Galata |
Leider fangen die Bilder nicht mal ansatzweise ein, wie es hier aussieht, wenn die Sonne alles rot färbt.
Sonntag, 16. März 2014
Wochenende
Nun ist schon mein 4. Wochenende hier in Istanbul so gut wie vorbei!
Freitag schien die Sonne für mich und hat mir den Weg zur Uni erleichtert. Dort habe ich 2 Stunden verbracht mit dem Blick aus dem Fenster, da ich mich so freute, auch endlich ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen! Mittags nutze ich den Freitagsmarkt an der Uni für meine Wochenendseinkäufe und stillte meinen Hunger mit sehr billigen Çiğ köfte (1 TL!!! also keine 40 Cent). Dann ging es zum Sprachkurs. Der Kurs macht Spaß. Wir sind nur 4 Leute, wobei Philipp diese Woche nicht mal da war, weil es momentan mit seiner Freundin Theresa in Kappadokien unterwegs ist. Dafür war eine nette Belgierin dort, die auch einen Sprachkurs sucht. Sie wird aber wahrscheinlich nicht bei uns mitmachen, da wir ihr zu schnell sind.
Im Kurs haben wir eine Art Quartett gespielt, bei dem ich leider verloren habe und zwischendurch in den Pausen immer Tee getrunken auf der Dachterrasse.
Nach dem Kurs wollten wir uns den Sonnenuntergang anschauen. Chris kannte eine Bar ganz in der Nähe und so bestiegen wir die Dachterrasse vom "balkon", wie sich der Laden nannte. Um nach oben zu kommen, mussten wir durch eine Baustelle. Im gesamten Haus wurde renoviert und gebaut und nur ganz oben, war alles fertig und wunderbar und ließ von den ARbeiten weiter unten nichts mehr vermuten. Wir stiegen hinauf und genossen den Blick bei Bier und Nüssen. Wunderbar.
Abends war ich mal wieder auf KOnzerten. Mein Mitbewohner Emre hatte uns auf die Gästeliste im Babylon setzen lassen und so genossen wir wunderbare live Musik.
Auch an diesem Abend musste ich mich in den ersten 10 MInuten ein bisschen an die Rhythmen gewöhnen, bevor ich dann den gesamten Abend durchtanzte! Wunderbare Stimmung und gute Musik. Vorband: "Kolektif Istanbul"
https://www.youtube.com/watch?v=AQEVgnqiklQ
Hauptband: "Transglobal Unterground"
https://www.youtube.com/watch?v=ixguxDiJi1M
Leider habe ich nicht so richtig gute Videos finden können. Anscheinend wechselt die Besetzung bei dieser Band auch immer mal gut durch...
Nach den Konzerten leerte sich der Laden relativ schnell und unsere Gruppe zog weiter. Es war alles etwas chaotisch, aber nach ein paar Muscheln und neuen Gläsern für die WG zogen wir ins Peyote. Freier Eintritt und auf einmal auch meine geliebten deutschen Erasmus-Freunde :) Wie konnte das sein? Eigentlich war Electroswing in der BAbylon Lounge, aber anscheinend hatte es niemanden dorthin gezogen am Schluss.
NUn also drum'n'bass. Geht so gut tanzbar irgendwie. Schnell verlor sich wieder die gesamte Gruppe und Franzi und ich standen alleine da. Also Heimweg.
Pünktlich zum morgendlichen Ruf des Muezzins lag ich meinem Bett.
Der Start in den Samstag verzögerte sich somit und wir trafen uns um 14 Uhr in Besiktas zum Frühstück. Lecker sag ich euch! Dann ein Ausflug auf den Markt dort. Habe billgst Handtücher ergattert und einen wunderbaren neuen Poncho :)
Abends war ich auf einer 90er Party eingeladen. Team Rocket und mein selbstgebasteltes Tamagotchi waren auch mit am Start ;)
Und wieder ein Morgengruß durch den Muezzin.
Heute dann also wieder ein später Frühstück und fleißiges recherchieren für Rechtsmedizin: ich habe heute meine erste kurze Hausarbeit geschrieben. Gar nicht so einfach, sich schlau und geschickt auszudrücken auf Englisch.
Nun wartet der Tatort auch mich. Freude!
Freitag schien die Sonne für mich und hat mir den Weg zur Uni erleichtert. Dort habe ich 2 Stunden verbracht mit dem Blick aus dem Fenster, da ich mich so freute, auch endlich ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen! Mittags nutze ich den Freitagsmarkt an der Uni für meine Wochenendseinkäufe und stillte meinen Hunger mit sehr billigen Çiğ köfte (1 TL!!! also keine 40 Cent). Dann ging es zum Sprachkurs. Der Kurs macht Spaß. Wir sind nur 4 Leute, wobei Philipp diese Woche nicht mal da war, weil es momentan mit seiner Freundin Theresa in Kappadokien unterwegs ist. Dafür war eine nette Belgierin dort, die auch einen Sprachkurs sucht. Sie wird aber wahrscheinlich nicht bei uns mitmachen, da wir ihr zu schnell sind.
Im Kurs haben wir eine Art Quartett gespielt, bei dem ich leider verloren habe und zwischendurch in den Pausen immer Tee getrunken auf der Dachterrasse.
Nach dem Kurs wollten wir uns den Sonnenuntergang anschauen. Chris kannte eine Bar ganz in der Nähe und so bestiegen wir die Dachterrasse vom "balkon", wie sich der Laden nannte. Um nach oben zu kommen, mussten wir durch eine Baustelle. Im gesamten Haus wurde renoviert und gebaut und nur ganz oben, war alles fertig und wunderbar und ließ von den ARbeiten weiter unten nichts mehr vermuten. Wir stiegen hinauf und genossen den Blick bei Bier und Nüssen. Wunderbar.
Abends war ich mal wieder auf KOnzerten. Mein Mitbewohner Emre hatte uns auf die Gästeliste im Babylon setzen lassen und so genossen wir wunderbare live Musik.
Auch an diesem Abend musste ich mich in den ersten 10 MInuten ein bisschen an die Rhythmen gewöhnen, bevor ich dann den gesamten Abend durchtanzte! Wunderbare Stimmung und gute Musik. Vorband: "Kolektif Istanbul"
https://www.youtube.com/watch?v=AQEVgnqiklQ
Hauptband: "Transglobal Unterground"
https://www.youtube.com/watch?v=ixguxDiJi1M
Leider habe ich nicht so richtig gute Videos finden können. Anscheinend wechselt die Besetzung bei dieser Band auch immer mal gut durch...
Nach den Konzerten leerte sich der Laden relativ schnell und unsere Gruppe zog weiter. Es war alles etwas chaotisch, aber nach ein paar Muscheln und neuen Gläsern für die WG zogen wir ins Peyote. Freier Eintritt und auf einmal auch meine geliebten deutschen Erasmus-Freunde :) Wie konnte das sein? Eigentlich war Electroswing in der BAbylon Lounge, aber anscheinend hatte es niemanden dorthin gezogen am Schluss.
NUn also drum'n'bass. Geht so gut tanzbar irgendwie. Schnell verlor sich wieder die gesamte Gruppe und Franzi und ich standen alleine da. Also Heimweg.
Pünktlich zum morgendlichen Ruf des Muezzins lag ich meinem Bett.
Der Start in den Samstag verzögerte sich somit und wir trafen uns um 14 Uhr in Besiktas zum Frühstück. Lecker sag ich euch! Dann ein Ausflug auf den Markt dort. Habe billgst Handtücher ergattert und einen wunderbaren neuen Poncho :)
Abends war ich auf einer 90er Party eingeladen. Team Rocket und mein selbstgebasteltes Tamagotchi waren auch mit am Start ;)
Und wieder ein Morgengruß durch den Muezzin.
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Arnold/Scooter |
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Özge & Iris |
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Anna & Jonas - Team Rocket |
Heute dann also wieder ein später Frühstück und fleißiges recherchieren für Rechtsmedizin: ich habe heute meine erste kurze Hausarbeit geschrieben. Gar nicht so einfach, sich schlau und geschickt auszudrücken auf Englisch.
Nun wartet der Tatort auch mich. Freude!
Freitag, 14. März 2014
Berkin Elvan. Eine Beerdigung.
Ich wollte euch schon viel früher berichtet haben, allerdings war ich viel unterwegs und musste irgendwie auch mal was für die UNi tun...
Deshalb komme ich erst jetzt wieder dazu, euch ein wenig zu schreiben.
Nach meinem kurzen Update am Mittwoch, will ich den heutigen Eintrag dazu nutzen, wie ich als Unbeteiligte die Ereignisse der letzten Tage erlebt habe.
Am Dienstag bin ich nach der Sprachschule etwas über die Istiklal Caddesi gebummelt, die Haupteinkaufsstraße, die einen zum Taksim führt. Dort hörte ich schon die Rufe einer kleinen Gruppe Demonstrierender. Es war Dienstag und die Gruppe war nur klein. Und es war keine Polizei zu sehen bisher. Es konnte sich also nicht um eine angekündigte Demonstration handeln. Noch wusste ich nicht, warum es diese Gruppe auf die Straßen gedrängt hatte.
Ich ging noch entspannt einen Çay trinken und werkelte an meinen Türkisch Hausaufgaben. Jetzt musste ich zum Taksim, um mit der Metro zu Iris zu kommen, wo wir auf einen entspannten Abend verabredet waren.
Überall Polizei. Es formierten sich ganze Wände aus komplett ausgestatteten Polizisten. Gasmasken, Gewehre mit Plastikgeschossen, Schlagstöcke. Die vorderste Reihe hatte sogar schon die Plastikschilder vor sich. Aber alles schien ruhig.
Ich sprang in die Metro und kaufte mir noch einen leckeren Çiğ köfte zum Abendbrot.
Bei ihr angekommen, erfuhr ich, was heute geschehen war. Berkin Elvan war nach 269 im Koma verstorben. Das Achte Opfer der Gezi-Proteste vom Sommer. Noch dazu ein unbeteiligter Teenager.
Für Viele war Berkin zu einem Symbol geworden. Symbol für die Gewaltbereitschaft der Polizei. Die Aggressivität.
Ich hatte das Gefühl, dass die ganze Stadt ergriffen war.
Iris Mitbewohnerin hatte nachmittags sogar geweint.
Über einen "Live-ticker" verfolgten wir immer wieder die Nachrichten. Draußen gab es schon lange keine friedliche Demonstration mehr. Eigentlich in Kadiköy angekündigt, gab es nicht nur dort, sondern auch rund um den Taksim und in Beşiktaş Demonstrationen und Auseinandersetzungen. Doch nicht nur Istanbul war in Aufruhr. Auch in Ankara und vielen weiteren Städten trieb es die Leute auf die Straße.
Ich wollte abends auf jeden Fall noch heim fahren, da ich Mittwoch früh in die UNi musste. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mir zwischendurch wirklich Sorgen gemacht habe, ob ich überhaupt gescheit heim komme. Auf meinem Weg lag der Taksim und mein Ziel war Kadiköy.
Ich wollte es wenigstens versuchen. Bei Iris verließ ich das Haus, um schnell die letzte Metro zu bekommen. Der Weg zur Metrostation dort stelle sich tatsächlich als der schwierigste Teil meiner Unternehmung dar. Auf der Hauptstraße sah ich Leute mit Feuerwerksraketen schießen. Diese flogen nicht hoch in die Lüfte, sondern eher parallel zur Straße. Dazu sah man Rauchwolken und als ich mich näherte, fiel mir das atmen schwerer und die Leute, die mir mit Schal vorm Gesicht entgegen kamen, meinten, dass ich einen anderen Weg nehmen sollte. Ich versuchte es mit den Parallelstraßen. Die unterste gab mir den Weg zu guter Letzt frei. Ich blickte noch einmal die Hauptstraße rauf: eine Straßenbarrikade, Feuer in einer Mülltonne, Nebel- und Rauchschwaden in einem orangenen Licht. Dazwischen Menschen mit Gasmasken. Ein paar vereinzelte Polizisten standen noch an der Straßenecke an der Metrostation, griffen allerdings nicht ein, sondern witzelten eher. Eine bizarre Szene. Ich wollte nicht länger bleiben, sondern sputete zur Metro und war etwas aufgeregt, was mich wohl am Taksim erwarten würde.
Als ich mit den Rolltreppen eine Etage höher fuhr, biss es ein wenig in meiner Nase, sodass ich mich für den hinteren Ausgang am Ende des Gezi-Parks entschied, der nicht auf den Taksim Meydanı führt. Alles war ruhig. An der Ecke warteten Polizisten auf einen Bus, der sie abholte. Sie lachten und grinsten mir zu als ich mich an ihnen vorbei Richtung Bushof drängelte.
Alles war ruhig. Ich sah und roch und hörte nichts mehr.
Mein Bus fuhr mich über den Bosporus gen Kadiköy. Am Hafen stieg ich auch aus. Auch hier: alles ruhig. Ein merkwürdiges Gefühl. Auf meinem Heimweg sah alles aus, wie immer.
Mittwoch, 12.03.2014
Morgens mit der Fähre zur Uni. Dann die Nachricht, dass der Sprachkurs ausfalle. SOllte ich zur Beerdigung gehen oder lieber den sonnigen Tag genießen und ein paar Dinge erledigen? Die Zeit war knapp noch pünktlich zur Beerdigung zu kommen, deshalb entschied ich mich für den Heimweg. Ich hatte einen sehr entspannten Tag und habe abends noch mit Ava und einer Freundin aus ihrer Heimat für Philipp gebacken. Als wir durch Kadiköy liefen, mussten wir einmal den Weg ändern, damit wir nicht in eine laute Demonstration gerieten, aber ansonsten hatten wir noch nicht viel mitbekommen. Unser Weg von der Tramstation zu Ava verbrachten wir schnupfend und hustend. Das Tränengas verteilte sich in den Gassen und biss in der Kehle. Aber alles noch im Rahmen. Auf einem Platz in der Nähre ihrer Wohnung, bauten die Leute noch eine Barrikade, aber die meisten saßen in Cafes am Straßenrand und waren entspannt. Die großen Proteste waren nicht in Cihangir.
Die Beerdigung fand in Feriköy statt. Allerdings gab es einen Protestzug aus mehr als 10000 Menschen. Immer wieder ertönten die Rufe "Mörder, Kindermörder" und viele Wahlplakate wurden umgeändert.
Als die Menge zum Stehen kam und sich ein Teil von Osmanbey aus Richtung Taksim begab, begann die Polizei Tränengas und Wasserwerfer einzusetzen, um diese zurück zu drängen.
Eine Freundin, Marie berichtete später, dass sie nicht nach Hause kam. Sie wohnt in Osmanbey. Ich habe Videos von dem Metroeingang gesehen, welchen ich am Dienstag noch benutzt habe. Wasserwerfer, Tränengas.
Im Trauerzug sind nicht nur Studenten und junge Leute mitgelaufen, sondern auch viele Eltern und ältere Leute wurden aufgerüttel, auf die Straße zu gehen. Avas Mitbewohnerin stand den Tag über am Fenster und hat mit ihrem Schellenkranz Lärm gemacht, um den Leuten auf der Straße zu zeigen, dass sie diese unterstützt. Auch Caro hat berichtet, dass die alten Frauen in ihrer Straße an den Fenstern standen und den Demonstranten auf der Straße zulärmten: Mit Kochtöpfen und allem, was eben Lärm macht.
Es ist alles sehr emotional und ergreifend.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, wo bei so viel Gegenwehr gegen die momentan Regierung noch Wähler und Befürworter eben dieser sind. ALlerdings gibt es diese. Und davon anscheinend mehr als genug.
Es bleibt auf jeden Fall spannend, die die KOmmunalwahlen am 30. März ausgehen.
Ich habe euch noch ein paar Links herausgesucht, zum Nachlesen der Ereignisse. Und das ein oder andere Foto.
http://www.sueddeutsche.de/politik/zusammenstoesse-in-der-tuerkei-1.1910065
http://www.spiegel.de/politik/ausland/proteste-in-der-tuerkei-erdogan-provoziert-opposition-a-958396.html
http://instagram.com/p/ldU7dyCZi4#
http://www.taz.de/Neue-Gewalt-in-der-Tuerkei/!134762/
http://www.srf.ch/news/international/tuerkei-nach-der-trauer-die-eskalation
Ich habe keins der Bilder selber geschossen. Sie sind alle aus dem Internet geklaut.
Deshalb komme ich erst jetzt wieder dazu, euch ein wenig zu schreiben.
Nach meinem kurzen Update am Mittwoch, will ich den heutigen Eintrag dazu nutzen, wie ich als Unbeteiligte die Ereignisse der letzten Tage erlebt habe.
Am Dienstag bin ich nach der Sprachschule etwas über die Istiklal Caddesi gebummelt, die Haupteinkaufsstraße, die einen zum Taksim führt. Dort hörte ich schon die Rufe einer kleinen Gruppe Demonstrierender. Es war Dienstag und die Gruppe war nur klein. Und es war keine Polizei zu sehen bisher. Es konnte sich also nicht um eine angekündigte Demonstration handeln. Noch wusste ich nicht, warum es diese Gruppe auf die Straßen gedrängt hatte.
Ich ging noch entspannt einen Çay trinken und werkelte an meinen Türkisch Hausaufgaben. Jetzt musste ich zum Taksim, um mit der Metro zu Iris zu kommen, wo wir auf einen entspannten Abend verabredet waren.
Überall Polizei. Es formierten sich ganze Wände aus komplett ausgestatteten Polizisten. Gasmasken, Gewehre mit Plastikgeschossen, Schlagstöcke. Die vorderste Reihe hatte sogar schon die Plastikschilder vor sich. Aber alles schien ruhig.
Ich sprang in die Metro und kaufte mir noch einen leckeren Çiğ köfte zum Abendbrot.
Bei ihr angekommen, erfuhr ich, was heute geschehen war. Berkin Elvan war nach 269 im Koma verstorben. Das Achte Opfer der Gezi-Proteste vom Sommer. Noch dazu ein unbeteiligter Teenager.
Für Viele war Berkin zu einem Symbol geworden. Symbol für die Gewaltbereitschaft der Polizei. Die Aggressivität.
Ich hatte das Gefühl, dass die ganze Stadt ergriffen war.
Iris Mitbewohnerin hatte nachmittags sogar geweint.
Über einen "Live-ticker" verfolgten wir immer wieder die Nachrichten. Draußen gab es schon lange keine friedliche Demonstration mehr. Eigentlich in Kadiköy angekündigt, gab es nicht nur dort, sondern auch rund um den Taksim und in Beşiktaş Demonstrationen und Auseinandersetzungen. Doch nicht nur Istanbul war in Aufruhr. Auch in Ankara und vielen weiteren Städten trieb es die Leute auf die Straße.
Ich wollte abends auf jeden Fall noch heim fahren, da ich Mittwoch früh in die UNi musste. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mir zwischendurch wirklich Sorgen gemacht habe, ob ich überhaupt gescheit heim komme. Auf meinem Weg lag der Taksim und mein Ziel war Kadiköy.
Ich wollte es wenigstens versuchen. Bei Iris verließ ich das Haus, um schnell die letzte Metro zu bekommen. Der Weg zur Metrostation dort stelle sich tatsächlich als der schwierigste Teil meiner Unternehmung dar. Auf der Hauptstraße sah ich Leute mit Feuerwerksraketen schießen. Diese flogen nicht hoch in die Lüfte, sondern eher parallel zur Straße. Dazu sah man Rauchwolken und als ich mich näherte, fiel mir das atmen schwerer und die Leute, die mir mit Schal vorm Gesicht entgegen kamen, meinten, dass ich einen anderen Weg nehmen sollte. Ich versuchte es mit den Parallelstraßen. Die unterste gab mir den Weg zu guter Letzt frei. Ich blickte noch einmal die Hauptstraße rauf: eine Straßenbarrikade, Feuer in einer Mülltonne, Nebel- und Rauchschwaden in einem orangenen Licht. Dazwischen Menschen mit Gasmasken. Ein paar vereinzelte Polizisten standen noch an der Straßenecke an der Metrostation, griffen allerdings nicht ein, sondern witzelten eher. Eine bizarre Szene. Ich wollte nicht länger bleiben, sondern sputete zur Metro und war etwas aufgeregt, was mich wohl am Taksim erwarten würde.
Als ich mit den Rolltreppen eine Etage höher fuhr, biss es ein wenig in meiner Nase, sodass ich mich für den hinteren Ausgang am Ende des Gezi-Parks entschied, der nicht auf den Taksim Meydanı führt. Alles war ruhig. An der Ecke warteten Polizisten auf einen Bus, der sie abholte. Sie lachten und grinsten mir zu als ich mich an ihnen vorbei Richtung Bushof drängelte.
Alles war ruhig. Ich sah und roch und hörte nichts mehr.
Mein Bus fuhr mich über den Bosporus gen Kadiköy. Am Hafen stieg ich auch aus. Auch hier: alles ruhig. Ein merkwürdiges Gefühl. Auf meinem Heimweg sah alles aus, wie immer.
Mittwoch, 12.03.2014
Morgens mit der Fähre zur Uni. Dann die Nachricht, dass der Sprachkurs ausfalle. SOllte ich zur Beerdigung gehen oder lieber den sonnigen Tag genießen und ein paar Dinge erledigen? Die Zeit war knapp noch pünktlich zur Beerdigung zu kommen, deshalb entschied ich mich für den Heimweg. Ich hatte einen sehr entspannten Tag und habe abends noch mit Ava und einer Freundin aus ihrer Heimat für Philipp gebacken. Als wir durch Kadiköy liefen, mussten wir einmal den Weg ändern, damit wir nicht in eine laute Demonstration gerieten, aber ansonsten hatten wir noch nicht viel mitbekommen. Unser Weg von der Tramstation zu Ava verbrachten wir schnupfend und hustend. Das Tränengas verteilte sich in den Gassen und biss in der Kehle. Aber alles noch im Rahmen. Auf einem Platz in der Nähre ihrer Wohnung, bauten die Leute noch eine Barrikade, aber die meisten saßen in Cafes am Straßenrand und waren entspannt. Die großen Proteste waren nicht in Cihangir.
Die Beerdigung fand in Feriköy statt. Allerdings gab es einen Protestzug aus mehr als 10000 Menschen. Immer wieder ertönten die Rufe "Mörder, Kindermörder" und viele Wahlplakate wurden umgeändert.
Als die Menge zum Stehen kam und sich ein Teil von Osmanbey aus Richtung Taksim begab, begann die Polizei Tränengas und Wasserwerfer einzusetzen, um diese zurück zu drängen.
Eine Freundin, Marie berichtete später, dass sie nicht nach Hause kam. Sie wohnt in Osmanbey. Ich habe Videos von dem Metroeingang gesehen, welchen ich am Dienstag noch benutzt habe. Wasserwerfer, Tränengas.
Im Trauerzug sind nicht nur Studenten und junge Leute mitgelaufen, sondern auch viele Eltern und ältere Leute wurden aufgerüttel, auf die Straße zu gehen. Avas Mitbewohnerin stand den Tag über am Fenster und hat mit ihrem Schellenkranz Lärm gemacht, um den Leuten auf der Straße zu zeigen, dass sie diese unterstützt. Auch Caro hat berichtet, dass die alten Frauen in ihrer Straße an den Fenstern standen und den Demonstranten auf der Straße zulärmten: Mit Kochtöpfen und allem, was eben Lärm macht.
Es ist alles sehr emotional und ergreifend.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, wo bei so viel Gegenwehr gegen die momentan Regierung noch Wähler und Befürworter eben dieser sind. ALlerdings gibt es diese. Und davon anscheinend mehr als genug.
Es bleibt auf jeden Fall spannend, die die KOmmunalwahlen am 30. März ausgehen.
Ich habe euch noch ein paar Links herausgesucht, zum Nachlesen der Ereignisse. Und das ein oder andere Foto.
http://www.sueddeutsche.de/politik/zusammenstoesse-in-der-tuerkei-1.1910065
http://www.spiegel.de/politik/ausland/proteste-in-der-tuerkei-erdogan-provoziert-opposition-a-958396.html
http://instagram.com/p/ldU7dyCZi4#
http://www.taz.de/Neue-Gewalt-in-der-Tuerkei/!134762/
http://www.srf.ch/news/international/tuerkei-nach-der-trauer-die-eskalation
Ich habe keins der Bilder selber geschossen. Sie sind alle aus dem Internet geklaut.
Mittwoch, 12. März 2014
Kurzes Update: Berkin Elvan
Ich habe leider nicht so viel Zeit, da gleich Ava kommt und wir backen für Philipp, der heut ein Jahr älter wird!
Neben dieser Geburtstagsparty, die später ansteht, war heute aber auch eine wichtige Beerdigung. Ich möchte eigentlich viel mehr und länger darüber schreiben. Das wird nachgeholt, wenn mehr Zeit ist.
Gestern ist der 15-jährige Berkin Elvan verstorben. Er wurde im Sommer im Rahmen der Gezi-Aufstände von einer Tränengaspatrone aus wenig Entfernung im Kopf getroffen und lag seitdem 269 Tage im Koma. Dabei wollte er nur Brot kaufen für seine Familie.
Ich habe das Gefühl, dass der Großteil der Stadt im Aufruhr ist. Schon gestern waren alle Menschen auf der Straße. Die Mitbewohnerin einer Freundin hat sogar geweint, als sie die Nachricht von Berkins Tod hörte.
Ich habe ein paar Links gefunden, die mehr Informationen liefern. Ich bin wie gesagt grad nur auf dem Sprung und wollte, diese Info an euch weiterleiten.
Weiteres folgt morgen denke ich!
http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-gezi-opfer-berkin-elvan-ist-tot-a-957873.html
http://www.hurriyetdailynews.com/as-it-happened-protests-over-young-gezi-victim-berkin-elvans-death-grip-turkey.aspx?pageID=238&nID=63474&NewsCatID=341
http://www.sueddeutsche.de/politik/zusammenstoesse-in-der-tuerkei-1.1910065
Neben dieser Geburtstagsparty, die später ansteht, war heute aber auch eine wichtige Beerdigung. Ich möchte eigentlich viel mehr und länger darüber schreiben. Das wird nachgeholt, wenn mehr Zeit ist.
Gestern ist der 15-jährige Berkin Elvan verstorben. Er wurde im Sommer im Rahmen der Gezi-Aufstände von einer Tränengaspatrone aus wenig Entfernung im Kopf getroffen und lag seitdem 269 Tage im Koma. Dabei wollte er nur Brot kaufen für seine Familie.
Ich habe das Gefühl, dass der Großteil der Stadt im Aufruhr ist. Schon gestern waren alle Menschen auf der Straße. Die Mitbewohnerin einer Freundin hat sogar geweint, als sie die Nachricht von Berkins Tod hörte.
Ich habe ein paar Links gefunden, die mehr Informationen liefern. Ich bin wie gesagt grad nur auf dem Sprung und wollte, diese Info an euch weiterleiten.
Weiteres folgt morgen denke ich!
http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-gezi-opfer-berkin-elvan-ist-tot-a-957873.html
http://www.hurriyetdailynews.com/as-it-happened-protests-over-young-gezi-victim-berkin-elvans-death-grip-turkey.aspx?pageID=238&nID=63474&NewsCatID=341
http://www.sueddeutsche.de/politik/zusammenstoesse-in-der-tuerkei-1.1910065
Dienstag, 11. März 2014
Regen und ein Abschied...
Samstagmorgen! Was kann man da anderes machen als türkisch frühstücken zu gehen?
Türkçe kahvaltı
Wir nahmen die Fähre nach Beşiktaş und trafen uns an/auf der schönsten Kanone am Hafen mit den anderen. Das Wetter meinte es leider ganz und gar nicht gut mit uns. Während wir aus Deutschland immer nur die Nachrichten hörten, dass alle in der Sonne lagen, mussten wir über Pfützen springen und unsere Kapuzen tief ins Gesicht ziehen.
In der Frühstücksstraße angekommen, wollten wir uns zuerst direkt in eine Reihe wartender hungriger Leute einreihen. Unsere knurrenden Mägen und das kontinuierliche tröpfeln des Regens, ließen uns aber ein Stückchen weiter die Straße hinaufgehen und tadaaa: Wir fanden einen Platz für unser nettes achter Grüppchen.
Was sollte es also geben?
Çay ist ja klar. Für den ein oder anderen noch einen frisch gepressten Portakal suyu (Orangensaft-tausend lecker!). Dann 2 Frühstücksplatten mit Feta und Wurst, Oliven, Gurken, Tomaten und anderem Käse und Acı Ezme, rotes Streich aus Tomaten, Paprika, Oliven und anderen Leckereien. Dazu haben wir noch Bal Kaymak bestellt: eine Art Frischkäse, den man mit Honig isst.
Außerdem gehören traditionell noch Menemen und Rühreier mit was dabei dazu. Ein Schmaus!
Gestärkt warten wir uns schließlich wieder vor die Türen des kleinen "kara tahta"-Cafés und stiefelten schnell Richtung Bus: Perfektes Wetter für ein Museum! "Istanbul Modern" - Unser Ziel. Ava, Caro und Chris waren sich zuerst nicht sicher, ob sie mit hineinkommen wollten. 9 TL Eintritt, wobei man als türkischer Resident (was wir als Studenten hier sind) jeden Donnerstag umsonst reinkommen kann... Am Eingang wurden uns aber direkt kostenfreie Tickets in die Hand gedrückt. 8.März: Weltfrauentag! Wir Mädels hatten alle freien Eintritt. Doch ein bisschen Sonnenschein also an unserem regnerischen Tag!
Das Museum gefiel mir eigentlich ganz gut. Sehr viele verschiedene Dinge werden dort ausgestellt. Unter anderem auch viele Videoinstallationen. Irgendwann wurde es uns aber zu viel und es war so anstrengend, dass wir alle nur noch von A nach B schlenderten und den Bildern und Installationen kaum noch Beachtung schenkten.
Nach einem kurzen Abstecher in den wunderbaren Museums-Store, trennte sich unsere kleine Frühstücksgruppe. Gereon und ich hatten uns noch die Mall in Şişli aufs Programm geschrieben. Dort solle es einen Achterbahn geben, die durch diese riesige Mall fahre. Aha. Das klang spannend. Also zack in die Metro.
Am Eingang der Mall mussten wir durch eine Sicherheitskontrolle ähnlich denen am Flughafen. In der Mall angekommen suchten wir verzweifelt die Achterbahnschienen! Man musste sie doch irgendwo sehen können! Der Mann an der Informationen meinte auch immer nur, dass hinten "Trains for children" seien. Aber auch "some adults are going there". Nen Versuch war es wert: wir steuerten das sogenannte "Fun Lab" an. Ein Paradies für alle großen und kleinen Spielkinder, Kirmesfans und Konsolenspieler! Überall waren Geräte wie Airhockey oder verschiedene Rennspiele und Automaten mit weiteren kleinen Spielen. Basketballkästen, Doodle Jump, Hau den Lukas: echt alles gab es dort! Und: Auchterbahnschienen! Im untersten von 3 Stockwerken entdeckten wir auhc den Eingang. Schnell eine Karte mit credits aufgeladen und runter auf die Bahn. Ein kurzes Vergnügen. Aber es hat Spaß gemacht!
Wenn man schon einmal da ist, fährt man natürlich nicht nur eine Runde mit der Achterbahn, sondern probiert auch andere Dinge aus. Wir schossen Haie und andere Meerwesen auf einem Bildschirm ab (ich war leider ziemlich schlecht) und Gereon warf ein paar Körbe. Außerdem habe ich die erste Runde Airhockey meines Lebens gespielt!! Hat auch bis nach dem Spiel gedauert, dass ich verstanden hatte, dass nur in der Mitte der gegnerischen Seite ein Schlitz ist, wo der "puk" durchfallen kann :D Und ich habe mich schon gewundert, warum Gereon immer so lepsch verteidigt, wenn ich auf seine Ecken geschossen habe... Hinterher ist man immer schlauer.
Dann ging es zurück zum Hafen nach Karaköy: Gereon hat dort sein Lieblings-"Fast"-Food gefunden! Balık ekmek. Wir saßen in einem Plastikpavillon auf Plastikhockern am Ufer des Goldenen Horns und warteten auf unseren frisch gegrillten Fisch bei einem Glas Çay. Superlekker! Wer hätte gedacht, dass ich das mal über ein Brot mit Fisch belegt sagen würde?
Türkçe kahvaltı
Wir nahmen die Fähre nach Beşiktaş und trafen uns an/auf der schönsten Kanone am Hafen mit den anderen. Das Wetter meinte es leider ganz und gar nicht gut mit uns. Während wir aus Deutschland immer nur die Nachrichten hörten, dass alle in der Sonne lagen, mussten wir über Pfützen springen und unsere Kapuzen tief ins Gesicht ziehen.
In der Frühstücksstraße angekommen, wollten wir uns zuerst direkt in eine Reihe wartender hungriger Leute einreihen. Unsere knurrenden Mägen und das kontinuierliche tröpfeln des Regens, ließen uns aber ein Stückchen weiter die Straße hinaufgehen und tadaaa: Wir fanden einen Platz für unser nettes achter Grüppchen.
Was sollte es also geben?
Çay ist ja klar. Für den ein oder anderen noch einen frisch gepressten Portakal suyu (Orangensaft-tausend lecker!). Dann 2 Frühstücksplatten mit Feta und Wurst, Oliven, Gurken, Tomaten und anderem Käse und Acı Ezme, rotes Streich aus Tomaten, Paprika, Oliven und anderen Leckereien. Dazu haben wir noch Bal Kaymak bestellt: eine Art Frischkäse, den man mit Honig isst.
Außerdem gehören traditionell noch Menemen und Rühreier mit was dabei dazu. Ein Schmaus!
Gestärkt warten wir uns schließlich wieder vor die Türen des kleinen "kara tahta"-Cafés und stiefelten schnell Richtung Bus: Perfektes Wetter für ein Museum! "Istanbul Modern" - Unser Ziel. Ava, Caro und Chris waren sich zuerst nicht sicher, ob sie mit hineinkommen wollten. 9 TL Eintritt, wobei man als türkischer Resident (was wir als Studenten hier sind) jeden Donnerstag umsonst reinkommen kann... Am Eingang wurden uns aber direkt kostenfreie Tickets in die Hand gedrückt. 8.März: Weltfrauentag! Wir Mädels hatten alle freien Eintritt. Doch ein bisschen Sonnenschein also an unserem regnerischen Tag!
Das Museum gefiel mir eigentlich ganz gut. Sehr viele verschiedene Dinge werden dort ausgestellt. Unter anderem auch viele Videoinstallationen. Irgendwann wurde es uns aber zu viel und es war so anstrengend, dass wir alle nur noch von A nach B schlenderten und den Bildern und Installationen kaum noch Beachtung schenkten.
Nach einem kurzen Abstecher in den wunderbaren Museums-Store, trennte sich unsere kleine Frühstücksgruppe. Gereon und ich hatten uns noch die Mall in Şişli aufs Programm geschrieben. Dort solle es einen Achterbahn geben, die durch diese riesige Mall fahre. Aha. Das klang spannend. Also zack in die Metro.
Am Eingang der Mall mussten wir durch eine Sicherheitskontrolle ähnlich denen am Flughafen. In der Mall angekommen suchten wir verzweifelt die Achterbahnschienen! Man musste sie doch irgendwo sehen können! Der Mann an der Informationen meinte auch immer nur, dass hinten "Trains for children" seien. Aber auch "some adults are going there". Nen Versuch war es wert: wir steuerten das sogenannte "Fun Lab" an. Ein Paradies für alle großen und kleinen Spielkinder, Kirmesfans und Konsolenspieler! Überall waren Geräte wie Airhockey oder verschiedene Rennspiele und Automaten mit weiteren kleinen Spielen. Basketballkästen, Doodle Jump, Hau den Lukas: echt alles gab es dort! Und: Auchterbahnschienen! Im untersten von 3 Stockwerken entdeckten wir auhc den Eingang. Schnell eine Karte mit credits aufgeladen und runter auf die Bahn. Ein kurzes Vergnügen. Aber es hat Spaß gemacht!
Wenn man schon einmal da ist, fährt man natürlich nicht nur eine Runde mit der Achterbahn, sondern probiert auch andere Dinge aus. Wir schossen Haie und andere Meerwesen auf einem Bildschirm ab (ich war leider ziemlich schlecht) und Gereon warf ein paar Körbe. Außerdem habe ich die erste Runde Airhockey meines Lebens gespielt!! Hat auch bis nach dem Spiel gedauert, dass ich verstanden hatte, dass nur in der Mitte der gegnerischen Seite ein Schlitz ist, wo der "puk" durchfallen kann :D Und ich habe mich schon gewundert, warum Gereon immer so lepsch verteidigt, wenn ich auf seine Ecken geschossen habe... Hinterher ist man immer schlauer.
Den Abend verbrachten wir bei Ava. Spieleabend war angesagt. Ihr italienischer Mitbewohner brauchte auch nur 3 Runden Uno, bevor er ein italienisches Trinkspiel vorschlug. Ich habe zuerst ganz und gar nicht verstanden, warum dieses Spiel witzig sein sollte, noch was es bringen würde... Aber ich sage euch: Es war soooo witzig! Das wird auf jeden Fall in Bonn gespielt! Und daheim! Trinkt euch also schon einmal warm ;)
Sonntag haben wir uns nocheinmal ein türkisches Frühstück gekocht und Gereon hat fleißig seine Taschen gepackt. DAnn musste ich ihn auch schon zum Shuttle-Bus bringen.
Diese Tage gingen ganz schön schnell rum.
Zwischen ein paar Tränen und großem Lachen, winkte ich dem Bus hinterher.
Ein regnerisches Wochenende. Trotzdem ganz wunderbar!
Freitag, 7. März 2014
Über den Dächern Istanbuls
Auch heute begannen wir den Tag mit einem wunderbar leckeren türkischen kahvaltı: Wir frühstückten selbstgemachtes Menemen und starteten etwas verspätet gen Europa.
Die Sonne auf der asiatischen Seite ließen wir schnell hinter uns und trafen im kälteren, wolkigen Europa Ava. Mit ihr tranken wir am Ufer des Goldenen Horns Çay und aßen das berühmte Balık Ekmek (frisch gefangener Fisch vom Grill mit Gemüse im Brot).
Ein Spaziergang über die Galata-Brücke brachte uns erneut nach Eminönü, wo wir über einen Markt, durch die Feuerzeugmacherstraße, vorbei an der Stuhlmacherstraße zu einem versteckten Innenhof gelangten. Dort mussten wir den alten türkischen Zauberer Mehdi finden, damit er uns die Tür zu den Dächern Istanbuls aufschloss.
Wir genossen dort Aprikosen und Studentenfutter vom Markt. Ein unglaublicher Platz zum picknicken: wir überblickten das Goldene Horn und den Bosporus, als plötzlich aus allen Richtungen die Rufe der Muezzine erschallten.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_DoJlCUxH14ZtqE11D3t6EzzacfMGSFOH4fWkLCsEmRavNw6bsbpBSUwgSD8iyGfrBUte6cVLpW71cV2YaFU4UxAwNHGw1AB29gVT1Y7BUFh7M5r4CrYU7aiQ2vizHuI9k1iHRGRTDJ9r/s1600/IMG_0699.jpg)
Nachdem wir uns bei Çay und Baklava aufgewärmt hatten, fuhren wir weiter zum Großen Basar. Wir waren eingestellt auf anstrengendes Gedränge und aufdringliche Verkäufer, doch als wir, gestärkt von einem frischen Granatapfelsaft, den Basar betraten, merkten wir, dass dort eine ziemlich angenehme Atmosphäre herrschte. Natürlich war es nicht gerade leer, aber man konnte sich gut bewegen und nur die wenigsten Verkäufer waren wirklich aufdringlich. Dafür war das wechselhafte Angebot umso interessanter.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCjKl2TFL7QHBZvtCASfsJOaF6LHWg5Fa34w3rXpkmvbYwoR2X3VpDKVnzTaZ3DRCLet8ne707YD_primu4TFmVbb26sv1MqyeG0d8ubyCtuXPoLbe9Jw-auHvxOOVh8nBaHdP9BiCt6fU/s1600/IMG_0703.JPG)
Auch wenn wir natürlich nichts gekauft hatten, verließen wir den Basar mit einem guten Gefühl und fuhren mit der neugebauten Marmaray (mit der Erdogan auch fleißig für sich wirbt) zurück nach Asien, wo wir gleich noch etwas Nargile rauchen werden.
Ein etwas wolkiger, aber sehr schöner Tag.
Die Sonne auf der asiatischen Seite ließen wir schnell hinter uns und trafen im kälteren, wolkigen Europa Ava. Mit ihr tranken wir am Ufer des Goldenen Horns Çay und aßen das berühmte Balık Ekmek (frisch gefangener Fisch vom Grill mit Gemüse im Brot).
Ein Spaziergang über die Galata-Brücke brachte uns erneut nach Eminönü, wo wir über einen Markt, durch die Feuerzeugmacherstraße, vorbei an der Stuhlmacherstraße zu einem versteckten Innenhof gelangten. Dort mussten wir den alten türkischen Zauberer Mehdi finden, damit er uns die Tür zu den Dächern Istanbuls aufschloss.
Wir genossen dort Aprikosen und Studentenfutter vom Markt. Ein unglaublicher Platz zum picknicken: wir überblickten das Goldene Horn und den Bosporus, als plötzlich aus allen Richtungen die Rufe der Muezzine erschallten.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_DoJlCUxH14ZtqE11D3t6EzzacfMGSFOH4fWkLCsEmRavNw6bsbpBSUwgSD8iyGfrBUte6cVLpW71cV2YaFU4UxAwNHGw1AB29gVT1Y7BUFh7M5r4CrYU7aiQ2vizHuI9k1iHRGRTDJ9r/s1600/IMG_0699.jpg)
Nachdem wir uns bei Çay und Baklava aufgewärmt hatten, fuhren wir weiter zum Großen Basar. Wir waren eingestellt auf anstrengendes Gedränge und aufdringliche Verkäufer, doch als wir, gestärkt von einem frischen Granatapfelsaft, den Basar betraten, merkten wir, dass dort eine ziemlich angenehme Atmosphäre herrschte. Natürlich war es nicht gerade leer, aber man konnte sich gut bewegen und nur die wenigsten Verkäufer waren wirklich aufdringlich. Dafür war das wechselhafte Angebot umso interessanter.
Auch wenn wir natürlich nichts gekauft hatten, verließen wir den Basar mit einem guten Gefühl und fuhren mit der neugebauten Marmaray (mit der Erdogan auch fleißig für sich wirbt) zurück nach Asien, wo wir gleich noch etwas Nargile rauchen werden.
Ein etwas wolkiger, aber sehr schöner Tag.
Touristen-Türkei: Kulinarisch, kulturell!
Mittwoch, 17:30 Uhr, Taksim:
Regen. Der erste Regen in Istanbul. Und ein Gereon! Endlich war es soweit! Ich konnte Gereon vom Shuttlebus am Taksim abholen und ihn mit zu mir ins schöne Kadiköy nehmen! Große Freude.
Abends haben wir direkt "türkisch" gekocht: es gab "Börek Maggie Art" (oder auch Möreg, wie mein Mitbewohner Emre es liebevoll nannte). Wir saßen noch länger mit allen Mitbewohnern (und Gereon) beisammen und haben Sprachen diskutiert. Das war der erste Abend, wo wir wirklich mal alle zusammenkamen. Schön.
Donnerstag, 7:30 Uhr, Kadiköy Hafen:
Mein erster Unitag. Was ein Timing! Er sollte kurz verlaufen. um 10:30 war ich schon wieder daheim und konnte ein zweites Frühstück mit Gereon genießen: Wir machten uns Gözleme. Sehr fettige und unglaublich leckere Taschen aus Yufka-Blättern mit viiiiiel Feta und Petersilie. EIn guter Start in unseren Touri-Türkei-Tag.
Blauer Himmel, Sonnenschein. Keine Zeit war zu verlieren! Wir eilten zum Hafen und nahmen die Fähre nach Eminönü, von wo aus wir die Altstadt erkunden wollten. Wir saßen am Außenrand und konnten die Sonne, den Ausblick auf Europa und die Kunststücke der Möwen, die nach Brot schnappten, genießen.
Pünktlich zum Ruf des Muezzins erreichten wir die Blaue Moschee. "No entrance for visitors during the prayer" Dann halt nicht.
Also doch zuerst einen Blick in die Hagia Sophia riskieren.
Ürsprünglich die größte christliche Kirche weltweit, wurde sie später zu einer Moschee umgebaut und 1931 von Atatürk in ein Museum umgewandelt. Da wir relativ spät kamen, war sie bereits Museum, weshalb wir die Schuhe anbehalten durften.
Die Hagia Sophia ist wirklich beeindruckend und scheint in alle Richtungen immer weiterzugehen. Leider stand in ihrer Mitte ein Gerüst, was leider einen Teil des Anblicks der gigantischen Kuppel verdeckte. Die wechselhafte Geschichte ist vor allem an den teilweise fehl am Platz wirkenden arabischen Elementen in einer eigentlich klassisch christlichen Kirche zu sehen.
Außerdem hatten wir einige schöne Begegnungen in diesem riesigen Gebäude.
Als wir uns noch den Reiseführer durchlasen, setzte sich auf einmal eine kleine, schielende Katze neben uns und lauschte gespannt den warmen Worten unserer selbst.
Weniger schielend, aber deutlich aktiver zeigte sich eine asiatische Touristin, die akurat jedes einzelne Mosaik abfotografierte. Das stimmt nicht so ganz. Statt die echten Mosaike an den Wänden abzufotografieren, richtete sie ihr Handy auf die ausgestellten Fotografien ebendieser und auch die Büchervitrinen waren vor ihr nicht sicher.
Fun Fact:
Es handelt sich zweimal um das gleiche Bild.
Wir verließen die Hagia Sophia mit Blick auf die Blaue Moschee und wandten uns aber dann direkt den Grabkammern der verschiedensten Sultanen (A, B, C und die 6) zu. Großer Geruch. Vor Betreten jeder Kammer erblickten die schwitzenden Touristenfüße endlich Tageslicht.
Die genauen Familienzusammenhänge bleiben Experten vorbehalten. Allerdings sprechen die Indizien dafür, dass weißer Hut und männliches Geschlecht eine hohe positive Korrelation aufweisen (auf 5%-Niveau signifikant. Und ja, Gereon ist King of Biomathe).
Pünktlich zum Ruf des Muezzins erreichten wir anschließend wieder die Blaue Moschee.
"No entrance for visitors during the prayer" Dann halt nicht.
Zum Glück trafen wir Ibo, der uns freundlich aber bestimmt von einer Bosporusschiffstour überzeugte: "For you I make it one ticket free!" (So ein Angebot kriegt sonst niemand!).
Auf einmal war das Geld weg und wir hatten zwei kleine Zettelchen (auf einem stand seine "Handynummer"). Etwas nervös suchten wir uns ein schnelles Mittagessen: Lecker Döner zu Touristenpreisen. Wie der Preis zustande kam, wusste nichteinmal unser Kellner, auf jeden Fall waren wir auch hier unser Geld los.
Also zurück zu Ibo. Erstaunt stellten wir fest, dass er wirklich noch da war und auf einmal fanden wir uns in einer Gruppe von anderen Touris wieder. Überraschenderweise schien es diese Bootsfahrt wirklich zu geben.
Zweineinhalb Stunden schipperten wir mit Bier und Sonnenuntergang auf dem Bosporus. Zum Glück hatten wir zwei aufgeregte Asiatinnen neben uns, die uns auf unsere tierischen Begleiter aufmerksam machten: eine kleine Gruppe von Delfinen war zu sehen.
Pünktlich zum Abendgebet erreichten wir die Blaue Moschee.
"Prayer entrance also for visitors" Dann halt doch.
Wir betraten die riesige und wunderschöne Moschee schuhlos (wenig Geruch, weil wenig Touris).
Es stellte sich als großes Glück heraus, erst in den Abendstunden in die Moschee zu kommen, da nur wenige Touristen dort waren und wir die Ruhe wirklich genießen konnten.
Nach einer Reihe von Missverständnissen durften wir dann auf einmal auch zum Gebet bleiben und erhielten Prospekte und Broschüren. Es tat sehr gut, dieses große Gebäude in aller Ruhe auf sich wirken zu lassen.
Gestärkt durch ein paar türkische Meze, ließen wir den Abend mit einigen Erasmusfreunden in einer kleinen Bar bei Livemusik und Katzen ausklingen.
Ein sonniger Tag.
Regen. Der erste Regen in Istanbul. Und ein Gereon! Endlich war es soweit! Ich konnte Gereon vom Shuttlebus am Taksim abholen und ihn mit zu mir ins schöne Kadiköy nehmen! Große Freude.
Abends haben wir direkt "türkisch" gekocht: es gab "Börek Maggie Art" (oder auch Möreg, wie mein Mitbewohner Emre es liebevoll nannte). Wir saßen noch länger mit allen Mitbewohnern (und Gereon) beisammen und haben Sprachen diskutiert. Das war der erste Abend, wo wir wirklich mal alle zusammenkamen. Schön.
Donnerstag, 7:30 Uhr, Kadiköy Hafen:
Mein erster Unitag. Was ein Timing! Er sollte kurz verlaufen. um 10:30 war ich schon wieder daheim und konnte ein zweites Frühstück mit Gereon genießen: Wir machten uns Gözleme. Sehr fettige und unglaublich leckere Taschen aus Yufka-Blättern mit viiiiiel Feta und Petersilie. EIn guter Start in unseren Touri-Türkei-Tag.
Blauer Himmel, Sonnenschein. Keine Zeit war zu verlieren! Wir eilten zum Hafen und nahmen die Fähre nach Eminönü, von wo aus wir die Altstadt erkunden wollten. Wir saßen am Außenrand und konnten die Sonne, den Ausblick auf Europa und die Kunststücke der Möwen, die nach Brot schnappten, genießen.
Pünktlich zum Ruf des Muezzins erreichten wir die Blaue Moschee. "No entrance for visitors during the prayer" Dann halt nicht.
Rituelles Waschen vor dem Gebet |
Also doch zuerst einen Blick in die Hagia Sophia riskieren.
Ürsprünglich die größte christliche Kirche weltweit, wurde sie später zu einer Moschee umgebaut und 1931 von Atatürk in ein Museum umgewandelt. Da wir relativ spät kamen, war sie bereits Museum, weshalb wir die Schuhe anbehalten durften.
Die Hagia Sophia ist wirklich beeindruckend und scheint in alle Richtungen immer weiterzugehen. Leider stand in ihrer Mitte ein Gerüst, was leider einen Teil des Anblicks der gigantischen Kuppel verdeckte. Die wechselhafte Geschichte ist vor allem an den teilweise fehl am Platz wirkenden arabischen Elementen in einer eigentlich klassisch christlichen Kirche zu sehen.
Außerdem hatten wir einige schöne Begegnungen in diesem riesigen Gebäude.
Als wir uns noch den Reiseführer durchlasen, setzte sich auf einmal eine kleine, schielende Katze neben uns und lauschte gespannt den warmen Worten unserer selbst.
Weniger schielend, aber deutlich aktiver zeigte sich eine asiatische Touristin, die akurat jedes einzelne Mosaik abfotografierte. Das stimmt nicht so ganz. Statt die echten Mosaike an den Wänden abzufotografieren, richtete sie ihr Handy auf die ausgestellten Fotografien ebendieser und auch die Büchervitrinen waren vor ihr nicht sicher.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEihxZQeplannzDAgN__JN4byr7taQJOY-9XQGn251u-BcADnmsk2ZUWPKq7Ce8swOi010nSiM1Rs6ojYbwqdtZtLENchDat8DIN4P8l8cols9CO6qcXN-8_IFZZHWJTzrYhybl4aFCUeKK1/s1600/IMG_0606.jpg)
Es handelt sich zweimal um das gleiche Bild.
Wir verließen die Hagia Sophia mit Blick auf die Blaue Moschee und wandten uns aber dann direkt den Grabkammern der verschiedensten Sultanen (A, B, C und die 6) zu. Großer Geruch. Vor Betreten jeder Kammer erblickten die schwitzenden Touristenfüße endlich Tageslicht.
Die genauen Familienzusammenhänge bleiben Experten vorbehalten. Allerdings sprechen die Indizien dafür, dass weißer Hut und männliches Geschlecht eine hohe positive Korrelation aufweisen (auf 5%-Niveau signifikant. Und ja, Gereon ist King of Biomathe).
Pünktlich zum Ruf des Muezzins erreichten wir anschließend wieder die Blaue Moschee.
"No entrance for visitors during the prayer" Dann halt nicht.
Zum Glück trafen wir Ibo, der uns freundlich aber bestimmt von einer Bosporusschiffstour überzeugte: "For you I make it one ticket free!" (So ein Angebot kriegt sonst niemand!).
Auf einmal war das Geld weg und wir hatten zwei kleine Zettelchen (auf einem stand seine "Handynummer"). Etwas nervös suchten wir uns ein schnelles Mittagessen: Lecker Döner zu Touristenpreisen. Wie der Preis zustande kam, wusste nichteinmal unser Kellner, auf jeden Fall waren wir auch hier unser Geld los.
Also zurück zu Ibo. Erstaunt stellten wir fest, dass er wirklich noch da war und auf einmal fanden wir uns in einer Gruppe von anderen Touris wieder. Überraschenderweise schien es diese Bootsfahrt wirklich zu geben.
Zweineinhalb Stunden schipperten wir mit Bier und Sonnenuntergang auf dem Bosporus. Zum Glück hatten wir zwei aufgeregte Asiatinnen neben uns, die uns auf unsere tierischen Begleiter aufmerksam machten: eine kleine Gruppe von Delfinen war zu sehen.
Bosporusbrücke. beleuchtet. mit licht. und scharf. |
"Prayer entrance also for visitors" Dann halt doch.
Wir betraten die riesige und wunderschöne Moschee schuhlos (wenig Geruch, weil wenig Touris).
Nach einer Reihe von Missverständnissen durften wir dann auf einmal auch zum Gebet bleiben und erhielten Prospekte und Broschüren. Es tat sehr gut, dieses große Gebäude in aller Ruhe auf sich wirken zu lassen.
Gestärkt durch ein paar türkische Meze, ließen wir den Abend mit einigen Erasmusfreunden in einer kleinen Bar bei Livemusik und Katzen ausklingen.
Ein sonniger Tag.
touri touri
Irgendwann muss man ja einmal anfangen mit dem Touristenleben, dachten wir uns gestern und folgten zahlreichen Rentnern und Asiaten. Auch wenn wir keine Kameras an langen Stäben (Selfie für Fortgeschrittene) hatten, konnten wir noch ein paar schöne Fotos machen.
Deswegen senden wir hier schon ein paar erste Eindrücke von unserem
Touritag, mehr wird euch später erreichen.
Flugbegleiter bei der Fährfahrt nach Europa. Ein guter Start in den Tag. |
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Hagia Sofia. Auch diese Katze will etwas über diese riesige Kirche wissen! |
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Genuss der Größe. Hagia Sofia. |
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Hagia Sofia. Was ein riesiger Gang. (Seitenschiff) |
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Blick aus der Hagia Sofia auf die blaue Moschee |
Lebensgenießer |
Blaue Moschee |
Marmarameer |
Hagia Sofia |
Bosporus-Boots-Tour (Maggie rechts, Gereon links, Bier Mitte) |
Sonnenuntergang vom Bosporus aus. |
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