Ich war leider ziemlich viel unterwegs (man kennt das). Noch dazu hatte ich den letzten 10 Tagen nicht nur mein Izmir-urlaubswochenende, sondern auch eine Sprachkursprüfung und eine Dermatologie-Klausur. Dazu kam noch etwas Fachschaftsarbeit und das tägliche Gewusel neben diversen guten Parties...
Nun aber endlich wieder ein paar Worte und Bilder von mir!
Nicht nur vom Urlaub und meinem Istanbuler Leben. Ich mag auch ein wenig zu den Wahlen von Sonntag schreiben. Am liebsten hätte ich euch per live-Ticker alles durchgegeben, allerdings hat Derma mir da einen Strich durch die Rechnung gezogen...
Aber fangen wir vorne an:
Izmir.
Saat kulesi. ca. 1 von 2 Sehenwürdigkeiten in Izmir! |
Am Freitagabend (21.03.14) hatte ich mich per Nachtbus auf die 7,5 std. lange Reise zu Gereon gemacht. Die Fahrt war abenteuerlich und doch sehr entspannt.
Ein Shuttlebus brachte mich vom Taksim Meydanı zum Otogar, wo mir ein sehr netter Türke den Weg zum Bus zeigte. Am Otogar war so einiges los! Es war bereits 23:20 Uhr und trotzdem wimmelte es überall von Menschen, Tüten, Koffern, Kartons und Obstständen, die alle samt mit Bussen durch die Türkei fahren sollten.
Doch das war noch lange nicht alles: 21.März - Frühlingsanfang. So heißt es zumindest bei uns. "Newroz" - "der neue Tag" ein kurdischer Feiertag. Ursprünglich zum Austreiben böser Geister gedacht, symbolisiert dieser Tag heute viel mehr den kurdischen Widerstandsgeist. (http://www.navend.de/html/kurdistan_heute/artikel/04_Newroz.htm)
Am Otogar wurde um Feuer getanzt und die meisten haben gesungen. Allerdings ließ ich mir erklären, dass es hier nicht nur um das kurdische Newroz ging, sondern auch viele ihre Söhne/Freunde/Brüder vorm Militär verabschiedeten. JEder Türke muss für 6 Monate beim Mitlitär dienen. Ein wichtiger Tag. Man will sich gebührend verabschieden: Tänze, Gesänge, Fackeln, Feuerwerk und natürlich die ein oder andere Türkei-Fahne.
Ihr seht: Es war einiges los an diesem Otogar bei Nacht.
Endlich fand ich meinen Pamukkale-Bus und in diesem meinen Platz. Meinen Bordcomputer in der Kopfstütze des Sitzes vor mir, hatte ich schnell ausgecheckt und musste feststellen, dass es nur türkische Filme gab. Die Fahrt über die 2. Bosporusbrücke zeigte mir nicht nur die beleuchtete Stadt am Wasser, sondern auch einen unglaublich beeindruckenden großen orangenen Vollmond zwischen den Sternen. Ein guter Start für diesen Wochenendsurlaub.
Im Bus wurde ich mit Sandviç und Çay versorgt und habe durch gesammelten Schlafmangel an den Tagen und Nächten zuvor sehr gut schlafen können. Ich bekam mit, dass wir auf einer Fähre fuhren und dass wir diese verließen. Irgendwann gab es eine Pause, in der ich weiterschlief. Morgens konnte ich meine Augen nur aufhalten, als meine Sitznachbarin bereits ausstieg, mir einen schönen Kurzurlaub wünschte und ich sah, dass die Landschaft wunderbar aussah! DAs wollte ich doch nicht verschlafen.
Mein ersten Eindruck: Frankreich! Wenn es noch den ein oder anderen Kreisverkehr gegeben hätte, wäre meine Meinung unumstößlich gewesen: ein kleines und nettes französisches Städtchen. Alles sauber und ordentlich mit Palmen am Straßenrand und ein paar Bergen im HIntergrund. Idyllisch.
Wir fuhren durch die Berge. Berg auf, Berg ab. UNd dann sah ich das Meer/den Golf von Izmir vor mir. Und ich sah, dass wir definitiv nicht in Frankreich waren. Die Vororte Izmirs erinnerten mich nun eher an einige Townships in Südafrika und die unfertigen Häuser in der Westbank, die ich auf meiner Israel-Reise im September kennen lernen durfte.
Ausblick vom Asansör |
Pelikan. Gesichtet auf 1. Fährfahrt |
Mit geschenkter erster Fährfahrt fuhr ich der Sonne entgegen.
Gereon und ich machten uns einen schönen "Sightseeing"-Tag. Abends liehen wir uns Fahrräder aus und machten eine kleine Tour ins "Bird Paradise". Einfach schön.
ABends lernte ich noch Gereons super nette Gastfamilie kennen und ein paar Leute aus der Sprachschule bei einem Bier.

Den Abend verbrachten wir bei Gereons Gasttante, die Çiğ köfte gemacht - super lecker!- und wir haben auf dem ca größten Fernseher der Welt "Let's dance" gespielt. Es hat wirklich Spaß gemacht. UNd ein bisschen Türkisch habe ich auch über die Lippen gebracht!
Montag saß ich in der Sonne und machte meine Hausaufgaben, während Gereon beim Sprachkurs war. Mittags aßen wir in einem gemütlichen Lokanta ("Mutfak Muddi", wie Gereon die alten Damen liebevoll nennt). Sehr leckere hausgemachte türkische Küche!
Nach einer entspannten Runde Minigolf und leckerem Çay stand schon mein letztes Abendbrot in Izmir an und mein Aufbruch gen Flughafen.
Es war ein wunderbarer Kurzurlaub, der mir gut tat, mich wärmte und Sonne und Gereon tanken ließ.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen